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Sternkinder

Ein Gedicht von Heidemarie Meyer, vorgetragen am 17. März 2024 in Stollberg im Rahmen der Demonstration „Nie wieder ist jetzt! Für Demokratie und Menschlichkeit“.

Denkst du noch an die Kinder? Sie trugen einen Stern,
am Jäckchen und am Mantel. Sie trugen ihn nicht gern.
Der Stern hat sie verraten. Er war ein Feuermahl.
Sie gingen auf die Reise und hatten keine Wahl.

David, Sarah, Fritz und Klara
und das kleine Brüderlein
und das kleine Schwesterlein

In dunklen Güterzügen, bei TAG und in der Nacht,
hat man die Sternenkinder vors Höllentor gebracht.
Sie legten ab die Kleider mit dem gelben Stern.
Das Kinderspiel von gestern ist unendlich fern.

Jakob Lea, Max und Thea
und das kleine Brüderlein
und das kleine Schwesterlein

Und es gibt KEINE Worte für ihre Not und Pein.
Vater, Mutter, Kinder – ich hör sie leise schrein.
Siehst du den Rauch aufsteigen, hinauf zum Sternenmeer?
Das sind die Sternenkinder. Es ist noch nicht lang her!

Simon, Hanna, Kurt und Anna
und das kleine Brüderlein
und das kleine Schwesterlein

David, Sarah, Fritz und Klara,
Jakob Lea, Max und Thea,
Simon, Hanna, Kurt und Anna,
und das kleine Brüderlein,
und das kleine Schwesterlein,
und das kleine,
und das,
und,

Heidemarie Meyer, Oktober 2020
nach dem Buch „Sternkinder“ von Clara Asscher-Pinkhof